Jugendbuch

John Green – Das Schicksal ist ein mieser Verräter [Rezension]

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Autor: John Green
ISBN: 978-3446240094
Verlag: Carl Hanser Verlag
Originaltitel: The Fault In Our Stars
Seitenanzahl: 288
Preis: 16,90 Euro

inhaltHazel ist 16 Jahre alt und alles andere als ein normaler Teenager. Längeres Stehen und Treppensteigen bringen sie bereits an den Rand der Erschöpfung, die Sauerstoffflasche ist ihr ständiger Begleiter, denn Hazel hat Krebs. Als sie durch ihre Krankheit immer depressiver wird schicken ihre Eltern sie in eine Selbsthilfegruppe. Dort lernt sie eines Tages den gutaussehenden und schlagfertigen Augustus, genannt Gus, kennen. Hazel und Gus verstehen sich auf anhieb, sie diskutieren Bücher und Filme und verlieben sich ineinander. Gus macht sogar Hazels Herzenswunsch war, nach Amsterdam zu reisen und ihren lieblingsautor Peter van Houten kennenzulernen. Doch diese Reise verläuft anders als geplant und zeigt dass das Schicksal wahrlich ein mieser Verräter ist.

meinungIch habe hohe Erwartungen in dieses Buch gesteckt. Schließlich hörte ich aus allen Richtungen wie wunderbar dieses Buch sei und dass man es unbedingt lesen müsse. Als ich dann anfing es zu lesen war ich zwar nicht enttäuscht aber ich fragte mich doch lange was daran so hochgelobt wird.
Hazels Schicksal ist bewegend, natürlich. Wie würde man sich wohl selber fühlen wenn man das Wissen mit sich herumträgt dass es keine Heilung für Dich gibt sondern dir nur Zeit verschafft wurde? Das ist berührend und wenn die Protagonistin dann noch ein so junges Mädchen ist erscheint es irgendwie gleich noch schlimmer. Doch konnte ich lange keine so große Begeisterung für das Buch aufbringen wie es so viele andere tun.
Erst mit dem Voranschreiten der Geschichte, ab dem Amsterdam-Urlaub nahm mich die Geschichte gefangen. Und ich fing an zu verstehen was das Buch so ergreifend macht und viele es so hoch loben lässt. Aber bis dahin muss man sich auch wirklich durchbeissen.

Manchmal liest man ein Buch, und es erfüllt einen mit diesem seltsamen Missionstrieb, und du bist überzeugt, dass die kaputte Welt nur geheilt werden kann, wenn alle Menschen dieser Erde dieses eine Buch gelesen haben.“  (Seite 36)

Das Buch besteht vorallem aus einer düster-traurigen Stimmung. Was zu erwarten ist wenn man ein „Krebsbuch“ liest. Die Betroffenen Krebspatienten werden ihre Krankheit sicher auch alles andere als lustig finden. Darauf sollte man sich von Anfang an einstellen können wenn man dieses Buch lesen möchte. Es ist traurig, es ist deprimierend und es ist ziemlich hoffnungslos. Es gibt schöne Momente doch das Damokles Schwert hängt nuneinmal über den Köpfen der Charaktere und das lässt einen der Autor auch nie vergessen.
Über die Charaktere selber möchte ich gar nicht viel sagen. Ob glaubwürdig oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen denn ich glaube die Diagnose Krebs ist etwas sehr extremes und es steht mir nicht zu zu beurteilen wie jemand mit dieser Krankheit denken oder handeln würde. Aus meiner Familie starben zwei Mitglieder an Krebserkrankungen, eine Freundin überlebte die Diagnose Leukämie und jeder von ihnen ging mit der Krankheit anders um. Jeder auf seine Art und so ist es auch in dem Buch der Fall.
Am Ende reisst das Buch einen unweigerlich mit und man sollte sich unbedingt Taschentücher bereit legen.

fazitDas Schicksal ist ein mieser Verräter ist ein Buch mit düsterer Stimmung, schafft es aber, wenn man sich durch die erste Hälfte durchgekämpft hat, trotzdem zu bewegen und einige Sonnenstrahlen deutlich aufzuzeigen. Man sollte es gelesen haben.4

10 Kommentare zu „John Green – Das Schicksal ist ein mieser Verräter [Rezension]

  1. Viele meiner Buchhändlerkolleginnen haben das Buch auch gelesen (die meisten um Weihnachten herum) und eine Kollegin fragte mich vor Weihnachten, ob ich das Buch denn auch schon gelesen hätte. Zwangsläufig musste ich verneinen, weil ich nicht unbedingt der Lesertyp bin, der Bücher, die momentan eh durch die Presse gehen und die jeder liest, lese. Nun ja, jedenfalls meinte sie dann, dass ich dann auch nicht mehr lesen brauche, was aber wohl eher mit dem Weihnachtsgeschäft und vielen anderen tollen Büchern zu tun hat 😉 Da du mir mit deiner Rezension nun gezeigt hast, dass es ein Buch ist, das man gelesen haben könnte, aber nicht muss, werde ich es wohl auch lassen. Denn auch vom Thema hat es mich momentan nicht angesprochen… vielleicht in ein paar Jahren! Bücher laufen ja zum Glück nicht ab! 😀

    Liebe Grüße,
    Franci
    http://www.ichlebeinbuechern.blogspot.de

    P.S.: Du hast eine tolle Mail in deinem Postfach von mir! Schau doch mal rein… ich hoffe, du freust dich! 🙂

    1. „Bücher laufen ja zum Glück nicht ab! “
      Keine Ahnung wieso aber das hat mich grade so sehr zum lachen gebracht 😀
      Jaaa die Mail habe ich gelesen und ich wäre auf jeden fall gerne dabei. Ich warte dann ganz gespannt auf die genauen Daten 😉
      LG

  2. Guten Abend!

    Also mir gefiel das Buch von Anfang an ziemlich gut, ich hatte glücklicherweise nicht das Gefühl, dass es Längen gibt. Aber natürlich empfindet das Jeder anders. Gerade weil mich das Buch so sehr begeistert hat, freue ich mich umso mehr, dass für dich dann doch noch die Wende kam und es dich mitgezogen hat! Und deine Aussage, man sollte gerade zum Ende hin Taschentücher bereit legen, kann ich absolut unterstreichen!! 😉 Tolle Rezi!

    LG, Jayzed

    1. Huhu,
      also dass es sich in die Länge zieht kann ich auch nicht wirklich behaupten aber ich hab wahrscheinlich durch all die „Lobeshymnen“ etwas erwartet dass mich sofort umhaut. 😉 Es ist definitiv ein gutes Buch und ich würde es auch guten Gewissens weiterempfehlen.
      Ich hatte leider keine Taschentücher am Bett liegen, mein Schatz musste dann als Tröster herhalten^^
      Liebe Grüße

  3. Hi,

    schön, dass dir das Buch im weiteren Verlauf doch noch gut gefallen hat. Mich hatte es direkt von Anfang an gepackt.
    Ich denke, die Wirkung, die dieses Buch auf den Leser ausübt, hat auch viel damit zu tun, wie man selber zu dieser schrecklichen Krankheit steht und ob man z.B. eigene Erfahrungen im nahen Umfeld machen musste.
    Eigentlich wollte ich es zuerst gar nicht lesen, aber jetzt bin ich sehr froh, dass ich es doch gemacht habe. 🙂

    Liebe Grüße
    MacBaylie

    1. Huhu,
      ja das kann gut sein dass das da stark mit reinspielt.
      Vielleicht werde ich es irgendwann nochmal lesen wenn ich etwas Abstand zu den jüngsten „Krebsereignissen“ in unserer Familie habe und sehe es dann nochmal ganz anders.

      Liebe Grüße

  4. Hallo 🙂
    ich wollte zunächst sagen, dass ich alle deine Rezensionen echt lesenswert finde 🙂 stöber mich seit ungefähr zwei Stunden durch deinen Blogg und es ist noch kein Ende in Sicht!!! 🙂
    Und dann zum Schicksal:
    Ich muss dazu sagen, dass ich es gelesen habe, kurz nachdem mein Opa beerdigt war. Ich hätte von Anfang an weinen können. Es war wirklich schlimm. Ich konnte das Buch nur Zuhause in meinem Bett lesen, denn ich hatte immer die Tränen in den Augen. In der Bahn wäre das ziemlich peinlich geworden.
    Und ab der Stelle im Anne Frank Haus gab es kein halten mehr. Der Taschentuch verbrauch war höher als dann, wenn ich eine miese Grippe habe.
    Aber wie schon gesagt, spielt da das ganze Umfeld eine Rolle 🙂
    Liebe Grüße
    Ari~

    1. Hey =)
      Danke dir für das Lob. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll *rot werd*
      Das mit deinem Opa tut mir sehr Leid. Ich muss sagen als ich den Film zu dem Buch gesehen habe hat mich das sehr viel mehr berührt als es beim Lesen der Fall war.
      Es ist ja nach wie vor eine schön traurige Geschichte das steht ja völlig ausser Frage. Es konnte mich nur einfach nicht so sehr begeistern wie es bei vielen anderen der Fall war.

      Liebe Grüße, Jenni

      1. Hallo 🙂
        ich habe mich seehr lange geweigert den film zu schauen, weil ich Angst hatte, dass er mich enttäuscht
        dann hab ich aber die dvd gekauft und ich hab geweint wie ein Wasserfall ^.^

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